Offiziell war Fritz Gobas von März bis August 1937 in Lüdenscheid gemeldet. Allerdings verschwand er aus der suaerländischen Stadt bereits im Juni 1937. Seitdem lebte er illegal bei Freunden und Bekannten in Köln, weil er „aus rassischen Gründen als Volljude nat.-soz. Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt gewesen“ war, wie im Entschädigungsverfahren nach dem Krieg festgestellt wurde. Er habe „ohne polizeiliche Anmeldung und ohne Lebensmittelmarkenbezug“ von Mitte 1937 bis zum 6. März 1945, an diesem Tag rückten US-Panzer ins linksrheinische Stadtgebiet von Köln ein, illegal gelebt und seinen Lebensunterhalt von Zuwendungen und durch Gelegenheitsarbeiten bestritten, sagte er aus. Zwischendurch sei er sogar aufgrund eines Unfalls und zahlreicher Rippen- und Armbrüche in einem Krankenhaus stationär behandelt worden, ohne als Illegaler enttarnt zu werden, schrieb er in seinem Antrag auf Beschädigtenrente im Juni 1950. Vermutlich versteckte er sich als Untergetauchter zusamemn mit seiner älteren Schwester Selma Gobas (*11.01.1882 Lüdenscheid – 29.06.1944 Köln). Sie war 1938 untergetaucht. Selma Gobas wurde Mitte 1944 schwer krank in ein Hospital im Kölner Stadtteil Lindenthal unter verfälscher Identität eingeliefert worden. Sie gab sich als Protestantin mit falöschem Wohnsitz aus. Selma Gobas verstarb am 29.06.1944 mit 62 Jahren an einer Krebserkrankung im Hospital St. Anna-Haus in Köln-Lindenthal, das von dem Cellitinnen-Orden betrieben wurde.
Addition