Margot Frank geborene Cohen geboren am 15. Juli 1921 in Bocholt ermordet am 6. Oktober 1944 im Vernichtungslager Auschwitz Margot Cohen wurde am 15. Juli 1921 in Bocholt, Schwartzstraße 12, geboren1253. Ihre Eltern waren der Kaufmann Sally Cohen (* 19. April 1892, Bocholt – ermordet am 30. September 1944, Vernichtungslager Auschwitz1254) und Juliane (geb. Franzmann, * 4. Dezember 1899, Dinslaken – gestorben an den Folgen der Haft am 28. Februar 1945, ehemaliges Vernichtungslager Auschwitz1255). Margot Cohen hatte eine Schwester: – Ruth Skurnik (geb. Cohen, * 24. Januar 1923, Bocholt, die u. a. das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork und das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebte.
Im Jahre 1950 wanderte sie aus den Niederlanden nach Australien aus, wo sie 1994 starb1256). Nach mehreren Umzügen lebte Margot Cohen mit ihren Eltern und der Schwester Ruth im Haus Dingdener Straße 1161257. Am 2. Januar 1939 floh Margot Cohen nach Goor in die Niederlande1258. Hier lebte ihre Tante Hedwig Polak (geb. Cohen, * 22. Juli 1898, Bocholt – ermordet am 11. Juni 1943, Vernichtungslager Sobibor1259), die Schwester ihres Vaters Sally Cohen. Ihre Eltern flohen sechs Wochen später am 21. Februar 1939 nach Amsterdam1260. In Almelo, wo Margot Cohen in der Schuttenstraat 1 wohnte, heiratete sie 1939 Hein Lindeman (* 31. Juli 1918, Almelo/Niederlande – ermordet am 23. April 1943, Vernichtungslager Sobibor1261). Dort brachte sie am 10. Februar 1940 ihre Tochter Sophia Juliana Senta zur Welt1262. Am 21. März 1940 verzog Margot Lindeman-Cohen mit Mann Hein Lindeman und Tochter Sophia Juliana Senta nach Amsterdam/Niederlande in die Kromme Mijdrechtstraat 82, wo auch ihre Mutter Juliane Cohen und wahrscheinlich auch ihr Vater Sally Cohen wohnten. 1941 wurden Margot und Hein Lindeman geschieden1263. Am 19. Juli 1942 wurde Margot Lindeman mit ihrer Tochter Sophia Juliana Senta aus Amsterdam in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork geschafft.
Schon am 27. Juli 1942 heiratete Margot Lindemann Siegfried Frank (* 7. Mai 1913, Velen (heute: Ramsdorf-Velen) – ermordet am 23. Januar 1945, Konzentrationslager Buchen wald1264). Siegfried Frank war am 17. November 1938 aus seinem Geburtsort Velen/Kreis Borken nach Groenlo/Niederlande gezogen. Am 13. Februar 1939 zog er nach Beesel, wo er im Dominicanerplein 385 (Auffanglager Reuver) wohnte, am 1. Mai 1939 war er in das Auffanglager Zeeburgerdijk in Amsterdam gekommen. Seit dem 9. November 1939 war er einer der ersten Bewohner im seinerzeitigen Flüchtlingslager Wester bork. Die Heirat fand in großer Eile statt: Beide sollten demnächst zum Arbeitseinsatz nach Deutschland – so wurden die Deportationen genannt1265. Dennoch wurden Margot, Siegfried und Sophia Frank erst am 4. September 1944 nach _eresienstadt deportiert. Dies war einer der letzten Transporte aus Westerbork1266. Einen Monat später kamen sie aus dem Ghetto _eresienstadt am 4. Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz1267. In Auschwitz wurden Margot Frank und ihre Tochter Sophia Juliana Senta am 6. Oktober 1944 umgebracht1268. Ihr Mann Siegfried Frank war schon am 29. September 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz und von dort in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt worden, wo er am 23. Januar 1945 ermordet wurde1269. Margot Franks Vater Sally Cohen war am 30. September 1944 im Vernichtungslager Auschwitz getötet worden1270. Ihre Mutter Juliane Cohen starb am 28. Februar 1945 an Entkräftung im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz1271. Ihre Schwester Ruth, die das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebte, heiratete 1948 in Amsterdam/Niederlande Alter Skurnik. Am 9. August 1950 reisten die Eheleute als „Staatenlose“ über den Flughafen Sydney nach Australien ein1272. Am 5. Oktober 1994 starb Ruth Skurnik in Melbourne/Australien
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