Selma van Engel was een dochter van Daniël van Engel en Gesina Carolina Feist.
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Zij was getrouwd met Rudolf Kann uit Essen. Zij hadden 2 zoons: Herbert en Manfred.
Zie ook de informatie op http://www.stolpersteine-dinslaken.de/?q=node/17:
Dr. Rudolf Kann, der Vater von Herbert und Manfred, wurde am 12.9.1891 in Duisburg geboren. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Rechtswissenschaften. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zum Heeresdienst eingezogen und stand als Offizier im Fronteinsatz. Nach dem Ende des Krieges beendete er seine Referendarzeit und bestand sein Assessorexamen. Zunächst trat er in die Kanzlei Simon und Dr. Rubin in Duisburg ein. 1922 eröffnete er eine eigene Anwaltskanzlei am Essener Theaterplatz. Im gleichen Jahr heiratet er Selma van Engel aus Deventer/Niederlande. In Essen kommen auch die beiden Söhne zur Welt: Manfred am 5.7.1923 und Herbert am 27.2.1925. Die Familie wohnt zunächst in einer Wohnung in der Frohnhauser Str. 297, später ziehen die Kanns in das eigene Haus in der Henricistr. 38. Dr. Kann war Mitglied im Reichsbund jüdischer Frontsoldaten.
Gleich zu Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrrschaft 1933 emigrieren die Kanns mit ihren Söhnen nach Paris. Dr. Kanns Versuch, sich in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen, scheiterte jedoch.1934 verzog das Ehepaar ohne seine Söhne in die Schweiz. Vermutlich kamen Manfred und Herbert zu dieser Zeit bei der Familie von Selma Kann in den Niederlanden unter. Am 19.5.1935 verstarb Dr. Rudolf Kann in Zürich an den Folgen einer Blinddarmentzündung. Selma Kann kehrte nun alleine in die Niederlande zurück. Am 6.6.1935 treffen Manfred und Herbert in Dinslaken ein. Sie wohnten bei der Schwester ihres Vaters, Elly Kann und ihrer Familie in der Duisburger Straße 8. Neben Ehemann Hermann Eichengrün gehörten auch Thea, die Tochter des Ehepaares und Sohn Erwin zur Familie. Thea wurde am 8.6.1920 in Dinslaken geboren, Erwin kam dort am 29.6.1924 zur Welt. Elly Kann führte in der Duisburger Str. 8 ein Hutgeschäft, ihr Ehemann Hermann war Inhaber einer Fell- und Lederhandlung im gleichen Haus.
Selma Kann lebte in den Niederlanden, besuchte jedoch ihre Söhne regelmäßig in Dinslaken. Während eines Besuches in Deutschland wurde sie am 5.5.1937 in Moers verhaftet. Wie lange ihre Haftzeit dauerte und wo sie inhaftiert war, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Am 30.7.1937 wurden Herbert und Manfred Kann bei der Stadt Dinslaken abgemeldet. Als neuer Wohnort wird nun Mailand/Italien in den Akten geführt. Ein gutes Jahr später, am 19.9.1938 kehren die beiden Jungen in die Duisburger Str. zu Onkel und Tante zurück. Thea Eichengrün war bereits im März 1938 in die USA geflohen. Das Ehepaar Eichengrün floh am 12.10.1938 nach Essen. Elly Eichengrün hatte ihr Hutgeschäft bereits am 1.9.1936 eingestellt. Die Lederhandlung von Hermann Eichengrün existierte offiziell noch bis zum 23.12.1938.
Nach dem Pogrom vom November 1938 werden Herbert und Manfred Kann "Von Amts wegen" am 15.11.1938 abgemeldet. Sie erreichten den Haag am 11.2.1939. Selma Kann lebte dort seit Mai 1938. Die Zeitspanne von nahezu zwei Monaten zwischen Ab- und Anmeldung ist durch einen wahrscheinlichen Aufenthalt der Geschwister in Köln, wohin die Kinder des Jüdischen Waisenhauses nach dem Pogrom gelangen, zu erklären. Vermutlich werden sich Herbert und Manfred, aber auch ihr Cousin Erwin nach der Flucht von Elly und Hermann Kann oft im Waisenhaus aufgehalten haben.
Eine andere Erklärung bietet die Eintragung auf der Meldekarte der Mutter. Beide Söhne wurden auf dieser registriert, jedoch gestrichen mit dem Eintrag: "zie Vluchtelingenverblijfregister Essen DI." Vielleicht ist hier jedoch lediglich der Geburtsort der Geschwister gemeint.
Manfred und Herbert lebten nicht mir ihrer Mutter in Den Haag zusammen.
Erwin Eichengrün traf am 9. Dezember 1938 in Amsterdam ein. Dort hielt er sich bis Ende Januar 1939 auf, dann lebte er in Wijk an Zee. Von Dezember 1939 bis Juli 1941 lebte er im Werkdorp Wieringen. Im Juli 1941 lebte er wieder in Amsterdam.
Selma Kann wurde am 20.8.1942 von Den Haag aus nach Westerbork gebracht. Sie wurde am 24.8.1942 von dort nach Auschwitz deportiert und starb vermutlich irgendwann in der Periode bis Ende September. Ihr Todestag wurde auf den 30.9.1942 festgelegt. Ihr Sohn Herbert, der bei der Familie Wijzenbeek in Utrecht lebte, wurde dort verhaftet und ab dem 23.3.1943 in Westerbork interniert. Am 30.3.1943 wurde er nach Westerbork deportiert und dort am 2.4.1943 nach der Ankunft ermordet. Manfred lebte offiziell ebenfalls in Utrecht, kam aber am 31.7.1943 aus Den Haag nach Westerbork.Von dort wurde er am 24.8.1943 nach Auschwitz deportiert worden. Er starb im Krankenbau von Auschwitz-Monowitz am 26.12.1943.
Erwin Eichengrün war bereits mit dem ersten Transport am 15. Juli 1942 von Amsterdam über Westerbork nach Auschwitz deportiert worden. Sein Sterbedatum konnte nicht festgestellt werden.
Hermann und Elly Eichengrün konnten sich wie ihre Tochter Thea in die USA retten.