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Karl Kaufmann war der Sohn des Metzgers Salomon Kaufmann und seiner Frau Henriette Regina, geb. Dahl, aus Kapellen. Er hatte neun Geschwister. Karl Kaufmann zählte vor 1933 als geachteter Bürger und Geschäftsmann zu den Vorstandsmitgliedern der Fleischer-Innung in Moers. Mit den Zeiten nach der Machtergreifung konnte er sich nicht abfinden. Auf der Moerser Kirmes soll er laut einem anonymen Denunzianten geäußert haben „[…] in Deutschland stände es augenblicklich sehr schlecht, es würde wohl nicht mehr lange so bleiben können, wehe wenn sich das Blättchen mal wendet, er möchte nicht erleben, wenn Juden wieder ans Ruder kämen.“ Die Moerser Polizei hielt ihn „für einen üblen Verleumder und Hetzer, der auf Rache und Vergeltung aus sei.“ Karl Kaufmann kam für fast ein Jahr in Schutzhaft ins KZ Esterwegen. Nach der Reichspogromnacht 1938 kam er am 18.11.1938 in das KZ Dachau, wurde aber als Teilnehmer am Weltkrieg und Inhaber des EK 2. Klasse wieder frei gelassen. Begünstigt war die Freilassung wohl auch, weil vom Comité Duitse Vluchtelingen in Enschede eine Bescheinigung für eine Auswanderung vorlag. Zusammen mit seinem Bruder Ernst floh er 1939 in die Niederlande. Dort starb er unter nicht geklärten Umständen am 17. Februar 1942 in derselben Pension, in der knapp ein Jahr zuvor schon sein Bruder verstorben war.